Strohrotte fördern, Nährstoffe freisetzen und Humus aufbauen – für fruchtbare Böden im nächsten Jahr - deNatura

Strohrotte fördern, Nährstoffe freisetzen und Humus aufbauen – für fruchtbare Böden im nächsten Jahr

Die wirtschaftliche Lage, steigende Betriebsmittelkosten und Wetterextreme stellen Landwirte vor immer größere Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, den Boden gesund und fruchtbar zu halten – mit gezielten Maßnahmen zur Förderung der Strohrotte und des Humusaufbaus.

Nach der Ernte ist vor der Ernte: Jetzt werden die Weichen für die nächste Saison gestellt. Besonders nach humuszehrenden Kulturen wie Kartoffeln, Zuckerrüben oder Silomais sollte der Strohverkauf gut überlegt sein. Denn Stroh liefert wertvollen Humus-Kohlenstoff und trägt entscheidend zur Bodenfruchtbarkeit bei.

Warum Humus so wichtig ist

Ein humusreicher Boden bietet viele Vorteile:

  • fördert das Bodenleben
  • steigert die biologische Aktivität
  • verbessert die Durchwurzelbarkeit
  • erhöht das Porenvolumen und die Wasserhaltefähigkeit
  • schützt vor Erosion

50 dt/ha Stroh können rund 500 kg Humus-Kohlenstoff liefern – das entspricht mehr als dem Dreifachen von 25 m³ Schweinegülle.

So lässt sich die Strohrotte fördern

Früher wurde Stickstoff (z. B. Lebosol N36) zur Förderung der Rotte eingesetzt, doch dies ist heute laut Düngeverordnung nicht mehr erlaubt. Stattdessen können natürliche Mittel und eine angepasste Bodenbearbeitung helfen:

  • Stoppelbearbeitung nur bei geeigneter Bodenfeuchte durchführen
  • Flach arbeiten (z. B. mit Gänsefußscharen), um das Bodenleben zu schonen
  • Karrikin einsetzen! Das biologisch aktive Pflanzenmolekül fördert die Fermentation, bindet Nährstoffe und steigert die enzymatische Aktivität. Bereits 1 l Karrikin/ha oder in Kombination 0,5 l Karrikin + 2 l Bagira können große Effekte erzielen.

Langfristiger Nutzen

Gezielte Maßnahmen zur Förderung der Strohrotte kosten wenig, bringen aber viel: bessere Bodenstruktur, höhere Wasserspeicherfähigkeit, stabile Humusbilanz – und letztlich höhere Erträge auch in trockenen Jahren. Gesunde, lebendige Böden sind der Schlüssel für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Bild: mit Hilfe von KI erstellt
Textgrundlage: Johannes Seemeier, Kartoffelanbauberatung.de

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